Erasmus-Stipendien / SEMP – Mobilitätszuschuss

SEMP

Das Schweizer Programm zu Erasmus+ ist das Programm für Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union und der Schweiz und gehört weltweit zu den grössten Förderinstrumenten für Auslandsaufenthalte und institutionelle Zusammenarbeit.

Die Schweiz ist seit 2014 nicht mehr Programmland von Erasmus+, sondern ein sogenanntes Partnerland. Damit die Schweizer Institutionen weiterhin an Kooperations- und Mobilitätsaktivitäten mit den Programmländern von Erasmus+ partizipieren dürfen, hat der Bundesrat eine mit Schweizer Mitteln bezahlte provisorische Lösung verabschiedet. Mit diesem eigenen Programm zu Erasmus+ wird die Teilnahme von Personen und Institutionen aus der Schweiz gefördert. Um die Gegenseitigkeit sicherzustellen, wird auch der Aufenthalt von Personen und Institutionen aus Europa in der Schweiz finanziell bemittelt.

Die Stiftung Movetia versteht sich als Drehscheibe für die Vermittlung von Kontakten und Informationen rund um Austausch und Mobilität. Sie sensibilisiert Gesellschaft, Politik und Medien für die Bedeutung des Themen. Sie ist zudem für die Abwicklung der Austausch- und Mobilitätsprogramme im In- und mit dem Ausland zuständig. Für den operativen Betrieb tritt die Stiftung unter dem Namen Movetia auf. Movetia ist die Schweizer Agentur für Austausch und Mobilität. Sie wird getragen von der Schweizerischen Stiftung für die Förderung von Austausch und Mobilität (SFAM). Die Stiftung SFAM löste per Anfang 2017 die ch Stiftung ab. Diese war bis Ende 2016 im Auftrag des Bundes im Bereich Austausch und Mobilität tätig.

Ist ERASMUS nur für Studierende?

Nein. ERASMUS, das oft als «Austauschprogramm für Studierende» bezeichnet wird, reduzierte sich in seinen Anfängen tatsächlich ausschliesslich auf Studierende an Hochschulen. Heute ist das anders: Seit 2014 umfasst die neue Programmgeneration Erasmus+ Angebote für die Bildungsstufen obligatorische Schule, Berufsbildung, Tertiärstufe und Erwachsenenbildung sowie für den ausserschulischen Bereich.

Was gibt es also konkret:

Der Rektor der Universität Zürich sowie Präsident von swissuniversities Michael Hengartner erzählt von seinen eigenen Austauscherfahrungen im Ausland, „seiner besten Zeit während dem Studium“.

Interkantonale Mobilitätsprogramme als Alternative zu ERASMUS+

Einzelne Kantone betreiben Austausch- und Mobilitätsprogramme für Gruppen oder Einzelpersonen. Dieses Programme richten sich an Schülerinnen und Schüler, Lernende, Lehrpersonen oder Schulen des jeweiligen Kantons und werden teilweise in Zusammenarbeit mit Partnerkantonen angeboten. Einige Angebote stehen auch anderen Kantonen offen. Übersicht der aktuellen Programme. So betreiben die Kantone Aargau, Bern, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Freiburg, Jura, Luzern und Zürich das Programm des Partnerschaftlichen Schuljahrs (ZPS). Das Ziel: Schülerinnen und Schüler, welche die obligatorische Schulzeit beendet haben, haben die Möglichkeit, ein zusätzliches Schuljahr in einer anderen Sprachregion der Schweiz zu absolvieren. Das Programm bietet den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Gelegenheit, in die Sprache und Kultur der Gastregion einzutauchen.

Der Kanton Basel-Stadt führt ein Programm mit dem Namen „Sprachbad“, das sich wie folgt beschreiben lässt: Die Schülerinnen und Schüler der ersten Sekundarschule können für zwei Wochen den Unterricht in einem grenznahen Collège im Elsass besuchen. Natürlich kommen auch Schülerinnen und Schüler aus dem Elsass für zwei Wochen nach Basel. Alle Schulen sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die Jugendlichen übernachten bei sich zu Hause, verpflegen sich aber mittags in der Schulkantine.

Sprache kennen lernen mit dem klassischen Ferienaustausch:
Der Ferienaustausch bietet 11- bis 18-jährigen Kinder/ Jugendlichen die Gelegenheit, 1-2 Wochen in einer Familie einer anderen Sprachregion der Schweiz zu verbringen. Im Anschluss empfangen sie ihre Austauschpartnerin/ihren Austauschpartner in der eigenen Familie. Die angemeldeten Personen werden mit einem/einer Austauschpartner/in der gewünschten Sprachregion vermittelt. Die Jugendlichen verbringen die Zeit gemeinsam nacheinander in beiden Familien.
Teilnahmeberechtigt sind alle in der Schweiz wohnhaften Familien. Zum Zeitpunkt des ersten Austauschteils müssen die Austauschpartner 11 bis 18 Jahre alt sein. Die Eltern verpflichten sich, während der vereinbarten Zeit den Austauschpartner oder -partnerin bei sich aufzunehmen. Die beiden Austauschpartner besuchen sich gegenseitig für die vereinbarte Zeit in ihren Familien.

Stipendien

Die Programme, welche von der Stiftung movetia administriert bzw. koordiniert werden, sind geförderte Programme. Mit den SEMP – Zuschüssen fördert der Bund die Teilnahme am ERASMUS+. Bei den kantonalen Programmen sind die Kantone als Förderer tätig. Entsprechend kostengünstig kommt man als Einzelner zu seinem Ausland- bzw. Sprachaufenthalt.

Studierende, die innerhalb des Swiss-European Mobility Programms (SEMP) ein Mobilitätssemester absolvieren, erhalten in der Regel einen finanziellen Zuschuss zur Deckung der Mehrkosten, auf den jedoch kein rechtlicher Anspruch besteht. Als SEMP (Erasmus) Outgoing Studierende erhalten Studierende ein Mobilitätsstipendium von der Schweizer Regierung. Dieses beläuft sich je nach Dauer der Lehrveranstaltungsperiode an der Gastuniversität auf 1330 – 3800 CHF. Der SEMP-Zuschuss wird in zwei Tranchen ausbezahlt. Die Förderung gilt ausschliesslich zur Deckung der Kosten für Reise, Lebensunterhalt und Sprachvorbereitung, die im Rahmen des geplanten Auslandsstudienaufenthalts entstehen.

Für den Erhalt des Stipendiums ist es verpflichtend, ein Grant Agreement zu unterzeichnen und ein Learning Agreement mit der Heim- und Gastinstitution zu vereinbaren. Ausserdem muss nach dem Austausch ein Schlussbericht eingereicht werden.

Zukunft – Erasmus+ 2021-2027: Erweiterung des EU-Austauschprogramms

Das Europäische Parlament hat bekräftigt, die Mittel für das nächste Erasmus+-Programm verdreifachen zu wollen. Mehr Menschen sollen teilnehmen und die Stipendien besser individuell angepasst werden können.

Für die nächste Generation des Erasmus+-Programms ist eines der Hauptziele des Parlaments, dass mehr junge Menschen an den verschiedenen länderübergreifenden Bildungsprogrammen teilnehmen. Sie schlägt daher eine Reihe detaillierter Maßnahmen zur Beseitigung aller wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Hindernisse vor.